Triple Osteotomie - 9 Monate danach ...
Die Operation ist nun schon etwas mehr als 9 Monate her. Es erreichen mich oft Nachrichten von Menschen, die ebenfalls eine Hüftdysplasie haben und die Operation hinter sich haben, noch vor sich haben oder noch unschlüssig sind. Eigentlich wollte ich die ganzen Fragen in einem Video beantworten. Es scheint mir aber sinnvoller, das alles in einen Text bzw. ein kleines schriftliches Interview zu verpacken. Also los geht's:
Was genau ist eine Triple Osteotomie?
Diese Operationsstechnik wird bei der Behandlung von einer Hüftdysplasie angewendet. Dabei wird das Becken an drei Stellen (Schambein, Sitzbein und Darmbein) gebrochen bzw. zersägt und in einem besseren Winkel positioniert. Ziel ist eine bessere Beweglichkeit des Hüftgelenk. Dieser Eingriff zögert ein künstliches Hüftgelenk hinaus oder kann sogar ganz vermieden werden. Bei mir wurden die Brüche mit zwei langen Schrauben fixiert. Je nach Operateur, Klinik usw. sind es auch mehrere und noch Platten. Diese kommen frühestens nach sechs Monaten wieder raus.
Was hat mir vor der OP geholfen?
Das einzige was mir geholfen hat, war eine rückenschonende Liegeposition > Auf den Boden legen und die Beine im 90 Grad Winkel irgendwo drauf legen. Außerdem hat mir teilweise auch Physiotherapie geholfen (Zugtherapie, Schlingen etc.).
Wann ist der richtige Zeitpunkt für diese OP?
SO FRÜH WIE MÖGLICH! Ganz ehrlich was ich euch (auch allgemein betrachtet, egal welche Schmerzen) mit auf den Weg gebe: Wenn ihr schmerzen habt, geht frühstmöglich zum Arzt und denkt nicht, dass ihr nur eine Zerrung oder ähnliches habt. Besser einmal zu viel, als einmal zu wenig zum Arzt gehen. Und sollte eine solche OP auf euch zukommen, dann macht sie so früh wie möglich. Ich habe die OP in meinen Semesterferien machen lassen, da ich mein Studium nicht noch unnötig nach hinten schieben wollte. Wenn eine Hüftdysplasie bei euch mit 17 festgestellt wird, wartet nicht bis ihr 24 seit (Meine Meinung!). Ein weiterer Grund: Je länger man wartet, desto mehr Gedanken macht man sich, desto mehr angst bekommt man, desto unsicherer wird man!
Wie war ich nach der OP beeinträchtigt?
Nach der OP hatte ich durch eine falsch gesetzte PDA 2 Wochen lang starke Kopfschmerzen. Sobald ich aufrecht gesessen oder gestanden habe, wurde mir schlecht und ich hatte unglaubliche Kopfschmerzen (das ist jedoch nicht die Regel). Zudem war mein Kreislauf durch die Narkose sehr angeschlagen. Hinzu kam noch, dass ich vor der OP krank war (leichtes Fieber, Husten, Erkältung...), sodass ich nach der OP hohes Fieber bekommen habe. Letztendlich konnte ich dann 3 Tage nach der OP das erste mal aufstehen und mit den Krücken laufen. Eine Woche nach der OP bin ich direkt in die Reha gegangen. Zu Beginn war alles sehr umständlich. Die ersten zwei Wochen konnte ich mir keine Klamotten anziehen. Bei den Socken und Schuhe musste mir länger geholfen werden. Aber im Verlauf der Reha lernt man alles sehr gut und bekommt immer mehr Sicherheit für alles, sodass man dann auch sehr gut alleine klar kommt. Ich habe mir immer eine große Umhängetasche mitgenommen oder einen Rucksack, damit ich alles gut von A nach B bekommen habe. Bei einem Kaffee oder sowas, brauchte ich natürlich dann doch Hilfe.
In den ersten sechs Wochen durfte ich das operierte Bein nur 20 Kilo belasten. Trotzdem konnte ich mit Theraband (siehe Video) schon einiges machen. Auch im Studio konnte ich für meine Arme, Rücken usw. vieles machen. Wenn ihr bezüglich Training nach der OP mehr wissen möchtet, könnt ihr mir gerne eine Mail schreiben.
Ab wann und wie wieder Laufen und Handball spielen?
Laufen:
Drei Monate nach der OP (13. Mai 2019) hatte ich in Ravensburg den heiß ersehnten Kontrolltermin. Das war einer der schönsten Tage meines Lebens. Der Arzt war sehr zu frieden und sagte nur: "Du darfst wieder alles machen!". Dieser Satz war einfach unbeschreiblich. So wenige Worte, aber so viel steckte hinter diesem Satz. Direkt einen Tag nach dem Termin bin ich dann laufen gegangen. Es waren "nur" 2 Kilometer. Zuerst gaben mir die ersten Schritte ein befreiendes Gefühl. Schritt für Schritt habe ich jedoch "komische Schmerzen" bekommen. Ich kannte diese Schmerzen nicht. Alles war neu, der Körper musste sich erst an alles gewöhnen. Die ersten Läufe liefen alle so ab. Als ob jemand Blei in meine Beinen gefüllt hat, überall hat es gezogen, als ob ich einen Tag vorher einen Marathon gelaufen bin. Ich bin trotzdem einfach immer weiter gelaufen. Lauf für Lauf wurde es so dann auch immer besser und die Schmerzen und das komische Gefühl beim Laufen reduzierten sich stetig. Ich steigerte die Kilometeranzahl eine Woche später auf 5 und zwei Wochen später auf 8. Am 12. Juni 2019 bin ich das erste mal meine geliebten 10 Kilometer gelaufen. Das war eins meiner größten Ziele: "An meinem Geburtstag will ich wieder 10 Kilometer laufen können!".
Handball:
Die meisten und auch ich habe gedacht, dass ich erst 9 Monate nach der OP wieder mit dem Handball anfangen kann - also quasi jetzt. Aber die Worte vom Arzt Anfang Mai haben mich natürlich nicht davon abgehalten schon früher wieder anzufangen. Ende Juni ging die Vorbereitung los - mit mir! Hierzu muss ich sagen, dass ich bei 1 gegen 1 Situationen, Abwehr und auch beim Werfen mit den Schrauben nie wirklich frei spielen konnte. Ich hatte irgendwo immer angst. Angst, dass ich drauf falle, dass die Schrauben brechen etc. Die anderen Sachen, wie Laufen, Sprinten, Passübungen, Abstoppen, usw. konnte ich alle direkt mitmachen und hatte kaum Probleme. Am 8. Oktober 2019 habe ich dann meine Schrauben rausbekommen. Danach habe ich 1 1/2 Wochen langsamer gemacht und konnte direkt wieder einsteigen. Die Angst ist jetzt komplett weg. Trotzdem habe ich noch viele Sachen, die mich einschränken (beim Absprung fehlt bspw. noch die vollkommende Beweglichkeit).
Im Nachhinein war das alles aber schon sehr hart. Irgendwie denkt man ja immer, dass man nach einer Verletzung direkt wieder so anfangen kann, wie man aufgehört hat. Es war und ist immer noch ein harter Weg. Ich persönlich bin sehr zielstrebig und will alles immer wieder direkt wieder können. Aber eins habe ich gelernt: Das geht nicht! Das braucht Zeit! Ich habe zwar nach dieser ganzen Geschichte immer noch wenig Geduld, aber ein bisschen davon habe ich vielleicht doch gewonnen!
Was genau ist eine Triple Osteotomie?
Diese Operationsstechnik wird bei der Behandlung von einer Hüftdysplasie angewendet. Dabei wird das Becken an drei Stellen (Schambein, Sitzbein und Darmbein) gebrochen bzw. zersägt und in einem besseren Winkel positioniert. Ziel ist eine bessere Beweglichkeit des Hüftgelenk. Dieser Eingriff zögert ein künstliches Hüftgelenk hinaus oder kann sogar ganz vermieden werden. Bei mir wurden die Brüche mit zwei langen Schrauben fixiert. Je nach Operateur, Klinik usw. sind es auch mehrere und noch Platten. Diese kommen frühestens nach sechs Monaten wieder raus.
Was hat mir vor der OP geholfen?
Das einzige was mir geholfen hat, war eine rückenschonende Liegeposition > Auf den Boden legen und die Beine im 90 Grad Winkel irgendwo drauf legen. Außerdem hat mir teilweise auch Physiotherapie geholfen (Zugtherapie, Schlingen etc.).
Wann ist der richtige Zeitpunkt für diese OP?
SO FRÜH WIE MÖGLICH! Ganz ehrlich was ich euch (auch allgemein betrachtet, egal welche Schmerzen) mit auf den Weg gebe: Wenn ihr schmerzen habt, geht frühstmöglich zum Arzt und denkt nicht, dass ihr nur eine Zerrung oder ähnliches habt. Besser einmal zu viel, als einmal zu wenig zum Arzt gehen. Und sollte eine solche OP auf euch zukommen, dann macht sie so früh wie möglich. Ich habe die OP in meinen Semesterferien machen lassen, da ich mein Studium nicht noch unnötig nach hinten schieben wollte. Wenn eine Hüftdysplasie bei euch mit 17 festgestellt wird, wartet nicht bis ihr 24 seit (Meine Meinung!). Ein weiterer Grund: Je länger man wartet, desto mehr Gedanken macht man sich, desto mehr angst bekommt man, desto unsicherer wird man!
Wie war ich nach der OP beeinträchtigt?
Nach der OP hatte ich durch eine falsch gesetzte PDA 2 Wochen lang starke Kopfschmerzen. Sobald ich aufrecht gesessen oder gestanden habe, wurde mir schlecht und ich hatte unglaubliche Kopfschmerzen (das ist jedoch nicht die Regel). Zudem war mein Kreislauf durch die Narkose sehr angeschlagen. Hinzu kam noch, dass ich vor der OP krank war (leichtes Fieber, Husten, Erkältung...), sodass ich nach der OP hohes Fieber bekommen habe. Letztendlich konnte ich dann 3 Tage nach der OP das erste mal aufstehen und mit den Krücken laufen. Eine Woche nach der OP bin ich direkt in die Reha gegangen. Zu Beginn war alles sehr umständlich. Die ersten zwei Wochen konnte ich mir keine Klamotten anziehen. Bei den Socken und Schuhe musste mir länger geholfen werden. Aber im Verlauf der Reha lernt man alles sehr gut und bekommt immer mehr Sicherheit für alles, sodass man dann auch sehr gut alleine klar kommt. Ich habe mir immer eine große Umhängetasche mitgenommen oder einen Rucksack, damit ich alles gut von A nach B bekommen habe. Bei einem Kaffee oder sowas, brauchte ich natürlich dann doch Hilfe.
In den ersten sechs Wochen durfte ich das operierte Bein nur 20 Kilo belasten. Trotzdem konnte ich mit Theraband (siehe Video) schon einiges machen. Auch im Studio konnte ich für meine Arme, Rücken usw. vieles machen. Wenn ihr bezüglich Training nach der OP mehr wissen möchtet, könnt ihr mir gerne eine Mail schreiben.
Ab wann und wie wieder Laufen und Handball spielen?
Laufen:
Drei Monate nach der OP (13. Mai 2019) hatte ich in Ravensburg den heiß ersehnten Kontrolltermin. Das war einer der schönsten Tage meines Lebens. Der Arzt war sehr zu frieden und sagte nur: "Du darfst wieder alles machen!". Dieser Satz war einfach unbeschreiblich. So wenige Worte, aber so viel steckte hinter diesem Satz. Direkt einen Tag nach dem Termin bin ich dann laufen gegangen. Es waren "nur" 2 Kilometer. Zuerst gaben mir die ersten Schritte ein befreiendes Gefühl. Schritt für Schritt habe ich jedoch "komische Schmerzen" bekommen. Ich kannte diese Schmerzen nicht. Alles war neu, der Körper musste sich erst an alles gewöhnen. Die ersten Läufe liefen alle so ab. Als ob jemand Blei in meine Beinen gefüllt hat, überall hat es gezogen, als ob ich einen Tag vorher einen Marathon gelaufen bin. Ich bin trotzdem einfach immer weiter gelaufen. Lauf für Lauf wurde es so dann auch immer besser und die Schmerzen und das komische Gefühl beim Laufen reduzierten sich stetig. Ich steigerte die Kilometeranzahl eine Woche später auf 5 und zwei Wochen später auf 8. Am 12. Juni 2019 bin ich das erste mal meine geliebten 10 Kilometer gelaufen. Das war eins meiner größten Ziele: "An meinem Geburtstag will ich wieder 10 Kilometer laufen können!".
Handball:
Die meisten und auch ich habe gedacht, dass ich erst 9 Monate nach der OP wieder mit dem Handball anfangen kann - also quasi jetzt. Aber die Worte vom Arzt Anfang Mai haben mich natürlich nicht davon abgehalten schon früher wieder anzufangen. Ende Juni ging die Vorbereitung los - mit mir! Hierzu muss ich sagen, dass ich bei 1 gegen 1 Situationen, Abwehr und auch beim Werfen mit den Schrauben nie wirklich frei spielen konnte. Ich hatte irgendwo immer angst. Angst, dass ich drauf falle, dass die Schrauben brechen etc. Die anderen Sachen, wie Laufen, Sprinten, Passübungen, Abstoppen, usw. konnte ich alle direkt mitmachen und hatte kaum Probleme. Am 8. Oktober 2019 habe ich dann meine Schrauben rausbekommen. Danach habe ich 1 1/2 Wochen langsamer gemacht und konnte direkt wieder einsteigen. Die Angst ist jetzt komplett weg. Trotzdem habe ich noch viele Sachen, die mich einschränken (beim Absprung fehlt bspw. noch die vollkommende Beweglichkeit).
Im Nachhinein war das alles aber schon sehr hart. Irgendwie denkt man ja immer, dass man nach einer Verletzung direkt wieder so anfangen kann, wie man aufgehört hat. Es war und ist immer noch ein harter Weg. Ich persönlich bin sehr zielstrebig und will alles immer wieder direkt wieder können. Aber eins habe ich gelernt: Das geht nicht! Das braucht Zeit! Ich habe zwar nach dieser ganzen Geschichte immer noch wenig Geduld, aber ein bisschen davon habe ich vielleicht doch gewonnen!
Don't give up!
Gerade in schweren Situationen ist es wichtig zu kämpfen!
Bevor ich mit meinen Leistenschmerzen zum Arzt ging, war für mich immer wichtig möglichst viele Kilometer in der Woche zu laufen und möglichst oft und lange zu trainieren. Regeneration war für mich ein Fremdwort, welches ich aus meinem Wortschatz schon lange gestrichen hatte. Trotz meinen Schmerzen machte ich so weiter ohne auf meinen Körper zu hören. Beim Arzt kam dann die Hiobsbotschaft: Becken drei mal brechen oder in spätestens zwei Jahren ein neues Hüftgelenk (mehr dazu im Blogeintrag "Hüft-OP mit 23 Jahren?") ... In dem Moment hatte ich so unglaublich Angst. Mehr als drei Monate nicht richtig laufen, kein Handball mehr, kein Laufsport mehr ... Genau die Dinge, die ich mit am meisten liebe und die mir täglich meinen Kopf frei machen. Jetzt 6 Wochen nach der OP wird wir mir langsam klar, was in den letzten Wochen alles passiert ist. An der Stelle möchte ich mich vor allem bei meinen Eltern, meinem Freund und Eltern, meiner Schwester, Oma und Opa bedanken. Die täglich für mich da waren. Mich täglich unterstützen, mir Mut zusprechen und mich dazu motivieren einfach immer weiter zu machen! |
REHADie 4 Wochen Reha direkt nach der OP haben mich viele Schritte weiter in die richtige Richtung gebracht. Ich habe mehr oder weniger gelernt, dass ich leider keine Maschine bin, die man einfach repariert und dann direkt im Anschluss wieder funktioniert.
Die Reha ging direkt eine Woche nach der OP los. Von Anfang an habe ich Physiotherapie und Elektrotherapie bekommen. Zudem habe ich viele Seminare gehabt zu den Themen Physiotherapie, Schmerztherapie, Arzt, Stressbewältigung, Therapie to go, Ernährung usw. Am dritten Tag durfte ich dann endlich ins Fitnessstudio und aufs Fahrrad. Zunächst waren die Übungen ohne Gewicht, wegen der 20 Kilo Teilbelastung in den ersten sechs Wochen nach der OP. Auch das Fahrrad fahren war ohne Widerstand. Das alles hat mich zuerst sehr deprimiert. In der zweiten Woche wurden dann endlich meine Fäden gezogen, sodass ich dann auch ins Bewegungsbad gehen konnte, was für mich eins der besten Erlebnisse nach der OP war. OHNE Krücken laufen!
Tag für Tag habe ich Verbesserungen gemerkt und konnte die Übungen im Fitnessstudio teilweise schon früher mit Gewicht machen und auch mit Widerstand Fahrrad fahren. |
5 Wochen nach der OP
Nach den 4 Wochen Reha ging es dann zu Hause weiter. Leider nur noch zwei Mal pro Woche Physiotherapie, jedoch durfte ich nach der 6. Woche nach der OP dann endlich nochmal an die Geräte im Studio. Es war erschreckend festzustellen, wie sehr die Kraft im operierten Bein weg gegangen ist. Was vorher mit locker 60 bis 80 Kilo möglich war, ist jetzt mit 20 Kilo schon ein Kraftakt.
Es war und wird ein langer harter Weg und ich hoffe für mich, dass ich aus dieser Geschichte einige Dinge mitnehme. Vor allem wie wichtig unser Körper ist, wir haben nur ein einen. Das Wort Regeneration versuche ich Schritt für Schritt wieder in meinen Wortschatz aufzunehmen und manchmal ist weniger vielleicht dann doch mehr. Soweit bin ich zwar noch lange nicht, aber man lernt ja nie aus.
Es war und wird ein langer harter Weg und ich hoffe für mich, dass ich aus dieser Geschichte einige Dinge mitnehme. Vor allem wie wichtig unser Körper ist, wir haben nur ein einen. Das Wort Regeneration versuche ich Schritt für Schritt wieder in meinen Wortschatz aufzunehmen und manchmal ist weniger vielleicht dann doch mehr. Soweit bin ich zwar noch lange nicht, aber man lernt ja nie aus.
Triple Osteotomie - Training (4 Wochen Post-OP)
Hüft-OP mit 23 Jahren?
Wie man dem Titel entnehmen kann, bin ich nun 23 Jahr alt und meine Hüfte ist scheinbar was schneller älter geworden.
Seit 17 Jahren spiele ich nun Handball, gehe 5 bis 6 mal pro Woche Laufen und mache an 3 Tagen in der Woche Kraft/HIIT Training. Als Handballer/in fallen einem kleine Schmerzen meist nicht auf bzw. nimmt man sie seltener wahr. Im Juni 2018 hatte ich die Möglichkeit von der Rheinlangliga in die RPS Oberliga zu wechseln. Das war eins meiner Ziele, was den Handballsport angeht. Schon länger hatte ich schmerzen in der Leiste, dachte aber, es wäre nur irgendwas eingeklemmt. In der Vorbereitung wurden die Schmerzen immer schlimmer. Folgen: Ich konnte nachts kaum noch schlafen, nach der Belastung, während dem Auto fahren oder auch beim längeren sitzen in der Uni hatte ich konstant Schmerzen. Leider zu spät, ging ich dann im Oktober 2018 zum ersten Arzt. Nach dem Röntgen stellte dieser mir dann die Diagnose: Impingement in der linken Hüfte. Er hat mir dazu geraten, erstmal mit Physiotherapie zu behandeln, jedoch sagt er schon bei dem ersten Termin, dass die Physiotherapie meist nichts bringt und bei einem Impingement eine Arthroskopie durchgeführt werden sollte. Das war alles zuerst wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Niemals hätte ich gedacht, dass irgendwas mit meiner Hüfte ist. Eine Operation kam für mich erstmal sowieso nicht in Frage. Daher ging ich 2 mal die Woche zur Physiotherapie. Leider bekam ich dadurch noch mehr Schmerzen und für mich war die Physiotherapie eher kontraproduktiv.
Mein Freund hat mich dann zu seinem Arzt nach Linz geschickt, dieser hat mich zuerst zum MRT geschickt. Diagnose vom MRT: Impingement vom gemischten Typ, dringender Labrumriss und so weiter und so weiter ... der Arzt hat mich zu einem Spezialisten nach Siegen geschickt. In Siegen wurde die Diagnose vom MRT bestätigt, jedoch operiert der Arzt in Siegen nicht mehr, sodass dieser mich zu einem Spezialisten nach Ravensburg geschickt hat. Vorher dachte ich, Siegen wäre schon weit, aber Ravensburg... okee dann eben ein verlängertes Wochenende Urlaub am Bodensee. Ende November hatte ich dann in Ravensburg in der Sportklinik den nächsten Termin. Diagnose: Hüftdysplasie, Impingement, Labrumriss, Anzeichen von Arthrose ... Dr. Mattes in Ravensburg hat mir zu einer der komplexesten Operationen in der gesamten Orthopädie geraten - Triple Osteotomie (wenn ihr drauf klickt, könnt ihr euch durchlesen, was das genau ist). Eine Arthroskopie ist in dem Fall keine Option, weil dadurch nicht die Ursache behoben wird, die das Impingement und den Knorpelschaden verursacht hat. Anderen Möglichkeiten: Nicht wirklich. Mit Schmerzen und Schmerztabletten weiterleben und in spätestens 5 Jahren ein künstliches Hüftgelenk.
Ich kann meine Gefühle zu dem Zeitpunkt gar nicht in Worte fassen. Ich war sauer auf mich, dass ich nicht früher zum Arzt gegangen bin, traurig, dass es keine andere Möglichkeit gibt, hatte einfach nur angst vor allem was kommt. Das alles hat sich bis jetzt nicht wirklich gelegt. Ich habe unglaublich angst, dass ich danach kein Handball mehr spielen kann, nicht mehr so viel Laufen kann wie ich es vorher gemacht habe, angst vor der Zeit, in der ich keinen Sport machen kann. Das Wort angst wird bei mir zur Zeit sehr groß geschrieben. Ich versuche aber trotz allem positiv in die Sache reinzugehen.
Mein OP-Termin ist nun Mitte Februar in Ravensburg. Dort werde ich ca. eine Woche in der Klinik sein und im Anschluss direkt in eine dreiwöchige Reha gehen.
Was mache ich seit der Diagnose? Ich spiele zur Zeit noch Handball, so wie es eben mit den Schmerzen geht (noch bis Anfang Februar, dann ist erstmal Schluss). Außerdem mache ich auch noch weiterhin mein Krafttraining und gehe Laufen und Fahrrad fahren. Ich muss allerdings sagen, dass das alles keinen Spaß mehr macht. Man hat Schmerzen, den Kopf voll, mit dem, was alles kommt und kann den Sport gar nicht mehr richtig "genießen", weil man weiß, dass es bald erstmal vorbei ist.
Ich möchte mit dem Beitrag nicht nur meine Geschichte zur OP erzählen, ich möchte auch vor allem darauf hinweisen, dass es unglaublich viele Erwachsene gibt, die ihre Hüftdysplasie erst verspätet feststellen. Wenn ihr also selbst Probleme habt, jemanden kennt, der Probleme hat, dann empfehle ich euch: Geht früh genug zum Arzt!
Bis bald,
Nici
Seit 17 Jahren spiele ich nun Handball, gehe 5 bis 6 mal pro Woche Laufen und mache an 3 Tagen in der Woche Kraft/HIIT Training. Als Handballer/in fallen einem kleine Schmerzen meist nicht auf bzw. nimmt man sie seltener wahr. Im Juni 2018 hatte ich die Möglichkeit von der Rheinlangliga in die RPS Oberliga zu wechseln. Das war eins meiner Ziele, was den Handballsport angeht. Schon länger hatte ich schmerzen in der Leiste, dachte aber, es wäre nur irgendwas eingeklemmt. In der Vorbereitung wurden die Schmerzen immer schlimmer. Folgen: Ich konnte nachts kaum noch schlafen, nach der Belastung, während dem Auto fahren oder auch beim längeren sitzen in der Uni hatte ich konstant Schmerzen. Leider zu spät, ging ich dann im Oktober 2018 zum ersten Arzt. Nach dem Röntgen stellte dieser mir dann die Diagnose: Impingement in der linken Hüfte. Er hat mir dazu geraten, erstmal mit Physiotherapie zu behandeln, jedoch sagt er schon bei dem ersten Termin, dass die Physiotherapie meist nichts bringt und bei einem Impingement eine Arthroskopie durchgeführt werden sollte. Das war alles zuerst wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Niemals hätte ich gedacht, dass irgendwas mit meiner Hüfte ist. Eine Operation kam für mich erstmal sowieso nicht in Frage. Daher ging ich 2 mal die Woche zur Physiotherapie. Leider bekam ich dadurch noch mehr Schmerzen und für mich war die Physiotherapie eher kontraproduktiv.
Mein Freund hat mich dann zu seinem Arzt nach Linz geschickt, dieser hat mich zuerst zum MRT geschickt. Diagnose vom MRT: Impingement vom gemischten Typ, dringender Labrumriss und so weiter und so weiter ... der Arzt hat mich zu einem Spezialisten nach Siegen geschickt. In Siegen wurde die Diagnose vom MRT bestätigt, jedoch operiert der Arzt in Siegen nicht mehr, sodass dieser mich zu einem Spezialisten nach Ravensburg geschickt hat. Vorher dachte ich, Siegen wäre schon weit, aber Ravensburg... okee dann eben ein verlängertes Wochenende Urlaub am Bodensee. Ende November hatte ich dann in Ravensburg in der Sportklinik den nächsten Termin. Diagnose: Hüftdysplasie, Impingement, Labrumriss, Anzeichen von Arthrose ... Dr. Mattes in Ravensburg hat mir zu einer der komplexesten Operationen in der gesamten Orthopädie geraten - Triple Osteotomie (wenn ihr drauf klickt, könnt ihr euch durchlesen, was das genau ist). Eine Arthroskopie ist in dem Fall keine Option, weil dadurch nicht die Ursache behoben wird, die das Impingement und den Knorpelschaden verursacht hat. Anderen Möglichkeiten: Nicht wirklich. Mit Schmerzen und Schmerztabletten weiterleben und in spätestens 5 Jahren ein künstliches Hüftgelenk.
Ich kann meine Gefühle zu dem Zeitpunkt gar nicht in Worte fassen. Ich war sauer auf mich, dass ich nicht früher zum Arzt gegangen bin, traurig, dass es keine andere Möglichkeit gibt, hatte einfach nur angst vor allem was kommt. Das alles hat sich bis jetzt nicht wirklich gelegt. Ich habe unglaublich angst, dass ich danach kein Handball mehr spielen kann, nicht mehr so viel Laufen kann wie ich es vorher gemacht habe, angst vor der Zeit, in der ich keinen Sport machen kann. Das Wort angst wird bei mir zur Zeit sehr groß geschrieben. Ich versuche aber trotz allem positiv in die Sache reinzugehen.
Mein OP-Termin ist nun Mitte Februar in Ravensburg. Dort werde ich ca. eine Woche in der Klinik sein und im Anschluss direkt in eine dreiwöchige Reha gehen.
Was mache ich seit der Diagnose? Ich spiele zur Zeit noch Handball, so wie es eben mit den Schmerzen geht (noch bis Anfang Februar, dann ist erstmal Schluss). Außerdem mache ich auch noch weiterhin mein Krafttraining und gehe Laufen und Fahrrad fahren. Ich muss allerdings sagen, dass das alles keinen Spaß mehr macht. Man hat Schmerzen, den Kopf voll, mit dem, was alles kommt und kann den Sport gar nicht mehr richtig "genießen", weil man weiß, dass es bald erstmal vorbei ist.
Ich möchte mit dem Beitrag nicht nur meine Geschichte zur OP erzählen, ich möchte auch vor allem darauf hinweisen, dass es unglaublich viele Erwachsene gibt, die ihre Hüftdysplasie erst verspätet feststellen. Wenn ihr also selbst Probleme habt, jemanden kennt, der Probleme hat, dann empfehle ich euch: Geht früh genug zum Arzt!
Bis bald,
Nici